Stellungnahme zum Rad- und Fußweg zwischen Bahnhof Schimborn und Hauhofer Feld

Der Mömbriser Bauausschuss hat am 21.09.2021 beschlossen für die Verbindung des Fuß- und Radweges zwischen dem Bahnhof Schimborn und Hauhofer Feld die Trassierung durch die Kahlaue weiterzuverfolgen. Es soll nun ein Planungsbüro beauftragt werden zu prüfen, ob der Eingriff in das Biotop ökologisch ausgeglichen werden kann. Dabei soll eine Spezielle artenschutzrechtliche Prüfung (saP) durchgeführt werden. Im Rahmen der saP wird ausgewertet, welche geschützten Tier- und Pflanzenarten in der Region vorkommen und welche durch den Bau des Rad- und Fußwegs Schaden nehmen können. Entsprechend des Ergebnisses der saP kann der Bau anschließend geplant und ausgeführt werden oder nicht.

Die Position der Grünen Mömbris hierzu ist:

  • wir befürworten eine sichere Anbindung des Bahnhofs Schimborn an das Hauhofer Feld für den Fuß- und Radverkehr
  • wir sehen es kritisch den Weg durch das Biotop der Kahlaue zu führen (der Bund Naturschutz hat hierzu in einer Stellungnahme bereits am 17.03.2021 Kritik geäußert; die Kritik wurde mit „Ziel sei es, »alle Interessen unter einen Hut zu bekommen. Wir wollen der Natur nicht schaden“ (Main-Echo vom 17.03.2021) kommentiert)
  • wir sehen das Prinzip der Vermeidung, statt Ausgleich von Biotopzerstörung im aktuellen Beschluss nicht widergespiegelt
  • wir sehen die Notwendigkeit parallel zur saP alternative Planungen anzustoßen, die mögliche Wegführungen in ökologisch weniger wertvollen Flächen zum Ziel haben
  • Die Alternativen sind ergebnisoffen mit Betroffenen, Bürger:innen, Planungs- und Naturschutzexpert:innen vor Ort und in Runden Tischen zu diskutieren
  • Wir sehen es kritisch, dass die geplante Trasse den HQ häufig und HQ 100 schneidet und dadurch regelmäßige Beeinträchtigungen und auch Schäden durch Hochwasser nicht ausgeschlossen werden können
  • Die Verlegung der Kahl ist für die Herstellung des Fuß- und Radwegs für uns keine Option
  • Im Falle eines negativen Bescheids der saP (sprich keine Baufreigabe), wäre eine zeitnahe Verbesserung der Situation ausgeschlossen, da erst zum Zeitpunkt der Ablehnung mit der Findung von alternativen Routen begonnen werden würde; wir befürworten daher bereits jetzt eine mehrgleisige Herangehensweise
  • Im Falle eines positiven Bescheids der saP (sprich der Weg kann an der geplanten Stelle gebaut werden), könnte eine eventuell erforderliche Umsiedlung des Ameisenbläulings, einen möglichen Baubeginn auf Jahre hinauszögern; der Beschluss des Bauausschusses vom 21.09.21 könnte sich daher als die Variante mit der langwierigsten Umsetzung herausstellen.
  • Die Verlegung der Kahl ist für die Herstellung des Fuß- und Radwegs für uns keine Option
  • Wir kritisieren, dass zum Beschluss nicht allen Ratsmitgliedern beschlussrelevante Informationen in gleicher Weise vorlagen und so z.B. Art und Umfang der geführten Gespräche bezüglich Grunderwerbes weder transparent noch nachvollziehbar sind; erst im Ausschusstermin nach dem Beschluss wird der Ausschuss darüber informiert, wie die Eigentumsverhältnisse der Gemeinde sind und welche Konsequenzen sich daraus für die Streckenführung ergeben.