Grüne Stellungnahme zum Beschluss zur Förderung des Vereins „razom heißt zusammen e.V.“

In Mömbris hat sich der Verein „razom heißt zusammen e.V.“ gegründet, in dem sich viele Mömbriser:innen mit herausragendem ehrenamtlichen Einsatz um geflüchtete Menschen aus der Ukraine kümmern. Neben der ganz pragmatischen Unterstützung bei Amtsgängen, der Bewältigung des Alltags in neuer Umgebung, bietet der Verein vor allem auch Menschlichkeit, wenn es um die Verarbeitung der traumatisierenden Erlebnisse der Kriegsgeflohenen geht.

Da die aus der Ukraine geflohenen Kinder und Jugendlichen die bereits eh schon angespannte Situation in den Kindergärten und Schulen im Markt Mömbris weiter verschärfen, möchte razom eine Kindergruppe, einen Jugendtreff und einen Grundschülertreff mit entsprechender pädagogischer Betreuung anbieten.

Hierfür hat razom dem Marktgemeinderat eine Kostenaufstellung vorgelegt und um 50% Projektförderung gebeten. Der Betrag hätte sich auf 5.900 Euro belaufen.

Im Gemeinderat äußerten sich CSU und Wählergemeinschaft in der Art, dass man das Engagement des Vereins zwar im Grundsatz begrüße, dass man die Förderung jedoch auf 20 % beschränken wolle. Das entspräche der Richtlinie für Vereinsförderung im Markt Mömbris.

Laut CSU stünden bereits jetzt andere Vereine parat, die, sollte razom 50 % Förderung erhalten, ebenfalls 50 % Förderung für sich einfordern wollten.

Dem Antrag auf 50%-ige Projektförderung stimmten 16 Rät:innen von CSU, FW und UB nicht zu und stimmten lediglich für eine Förderung von 20%.

Über die Diskussion zeigten wir Grüne uns bereits in der Sitzung bestürzt. Wir erleben mit dem Krieg in Europa aktuell eine schreckliche Ausnahmesituation. Die Geflohenen sind durch Tod ihrer Angehörigen, Vergewaltigung und Zerstörung ihrer Heimat traumatisiert und wir sehen es als menschliche Pflicht ihnen die Hilfe zukommen zu lassen, die sie benötigen.
Wir teilen die Einschätzung nicht, dass man den übrigen Mömbriser Vereinen nicht vermitteln könne, dass man angesichts des Krieges razom ein Projektförderung in Höhe von 50 % zukommen lässt.

Wir bedauern razom gegenüber sehr, dass die Mehrheit des Gemeinderats sich hinter Paragrafen versteckt, wenn beherztes Handeln erforderlich ist.

Wir danken dem ersten Vorsitzenden Richard Rosenberger und allen Aktiven bei razom, dass sie durch ihr Engagement den Geflohenen den Kahlgrund als die liebenswerte Heimat anbieten, die sie eigentlich ist.

Die Grüne Fraktion Mömbris wird razom mit einer Spende in Höhe von 600 Euro fördern.

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