Aussichtsplattform Dörnsteinbach – Offener Brief

Wir haben unserem Bürgermeister den nachstehenden, offenen Brief geschrieben, um nach dem offiziellen Stand der Dinge zu fragen…

Sehr geehrter Bürgermeister Felix Wissel,

einige Bürger*innen haben uns angesprochen, dass die Gemeinde aktuell Grundstückseigentümer in Dörnsteinbach zwecks Verkauf ihrer Grundstücke anfragt.
Hintergrund der Anfrage sei der Bau einer Aussichtsplattform mit entsprechender Infrastruktur.

Da der Bau einer entsprechenden Aussichtsplattform eine weitreichende Maßnahme darstellt, sehen wir die Notwendigkeit die Bürger*innen in die Planung einzubinden.

Folgende Fragen haben wir:

1) Wie ist der Planungsstand der Plattform?
2) Welche Formen der Bürgerbeteiligung sind vor Beschluss zum Bau einer solchen Plattform geplant?
3) Soll es Auflagen bezüglich Ausgleichsflächen für versiegelten Boden geben?
4) Soll es Maßnahmen zur Kompensation des erhöhten Verkehrsaufkommen geben? Eine vor allem am Wochenende für die Anwohner zu erwartende Mehrbelastung an Verkehrslärm und -Emissionen muss verhindert werden (z.B. durch Geschwindigkeitsbeschränkungen in den Zubringer-Ortsteilen).
5) Welche Anbindung mit Radwegen und öffentlichen Verkehrsmitteln ist geplant?

Für eine zeitnahe Beantwortung der Fragen danken wir.

Mit freundlichen Grüßen
Die Grünen – Ortsverband Mömbris

Und hier nun die Antwort aus dem Rathaus:

Sehr geehrte Mitglieder des Grünen Ortsverbandes Mömbris, 
vielen Dank für die Anfrage vom 10.3.2020. 

Der Investor „in Motion Park GmbH“ interessiert sich dafür, in unserem Ortsteil Dörnsteinbach eine Aussichtsmöglichkeit im Umfeld des bestehenden Sportplatzes zu schaffen. 
Diese Firma hat bereits an anderer Stelle in Bayern Projekte realisiert (https://dieholzkugel.de/) , hat aber gegenüber dem Markt Mömbris betont, man wolle kein bestehendes Projekt kopieren sondern eine ganz eigene Planung entwickeln. Bevor jedoch eine Planung erstellt wird, muss die Firma entscheiden, in welcher Gemeinde das nächste Vorhaben gebaut werden soll. Dörnsteinbach ist hier in der engeren Auswahl aber keinesfalls konkurrenzlos.

Als erster Schritt, um zu prüfen ob hier eine Investitionen Sinn macht, hat sich die Firma entschieden mit den Eigentümern der benötigten Flächen Kontakt aufzunehmen. Abhängig von deren Reaktion bleibt der Standort Dörnsteinbach im Rennen oder auch nicht. Diese Gespräche mit den Eigentümern dürften in etwa in einem Monat so weit sein, dass eine Aussage möglich wird. 

Konkret zu den Fragen: 

1)      Der Investor hat die Flächen benannt, auf denen er sich ein Projekt vorstellen kann. Dort sollen Stellplätze, eine Aussichtsgelegenheit mit Höhe ca. 40 Meter sowie verschiedene Möglichkeiten sich sportlich zu betätigen entstehen. Genaue Planungen werden erst erstellt, wenn sich abzeichnet, dass der nötige Grunderwerb möglich ist.

2)      Um ein solches Projekt bauen zu können müssten der Flächennutzungsplan geändert sowie ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Hier würden die Bürger mindestens zwei Mal die Möglichkeit erhalten, sich über die Planung zu informieren sowie Anregungen oder Bedenken vorzubringen. Wie mit den Stellungnahmen dann umgegangen wird, entscheidet der Gemeinderat. Bisher haben wir hierzu immer auch mindestens eine öffentliche Veranstaltung vor Ort abgehalten.

3)      Der Naturschutz im Landratsamt kennt die Gedanken des Investors. Grundsätzlich ist die Behörde von Bebauung im Außenbereich nicht sehr angetan, hat aber auch mitgeteilt, dass dort aufgrund der bereits vorhandenen Bebauung (Sportplatz mit Vereinsheim und Halle, Aussiedlerhof) eher eine Zustimmung erteilt werden könnte als in einem Bereich, der bisher noch unberührt ist. Natürlich muss der Eingriff auch ausgeglichen werden.

4)      Hierzu würden im Falle einer Planung die Behörden (Landkreis Aschaffenburg für die OD Dörnsteinbach sowie Staatliches Bauamt für die OD Niedersteinbach) beteiligt. Wobei das zusätzliche Verkehrsaufkommen vergleichbar ist mit der Umleitungssituation beim Ausbau der OD Schimborn (hier wurde die OD Dörnsteinbach auch als Umleitungsstrecke genutzt) und in dieser Zeit keine gravierenden Verkehrsprobleme aufgetreten sind.

5)      Ein bereits bestehender überörtlicher Radweg verläuft in geringer Entfernung von dem Projekt. Zudem liegt die Bushaltestelle in Dörnsteinbach in einer Entfernung, die noch gut zu laufen ist. Ob weitere Maßnahmen geplant werden ist noch offen aber natürlich denkbar. 

Falls noch Fragen bestehen, stehe ich gerne zur Verfügung.  
Freundliche Grüße 
Felix Wissel